Wie gesund sind vegetarische Brotaufstriche überhaupt?
Paprika-Cashew, Kichererbse, Senf-Rucola und Shiitake – die Auswahl an vegetarischen Brotaufstrichen wird immer vielfältiger. In Bioläden füllen sie meterlang die Regale, auch Supermärkte sind inzwischen reich damit bestückt. Hunderte Varianten sind auf dem Markt und der Trend zeigt weiter steil nach oben. Doch wie gesund sind vegetarische Brotaufstriche eigentlich?
Heißt fleischlos automatisch auch gesund?
Keineswegs, so das Ergebnis der inzwischen zahlreichen Tests. Bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest im Juni 2020 beispielsweise wurden 25 Produkte näher begutachtet. Erstaunlich: Alle würzigen Pasten entpuppten sich bei genauerem Hinsehen als nicht nur vegetarisch, sondern sogar als vegan. Und in keiner Probe fand man Pestizide. Ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn etwa das oft benutzte Glyphosat schadet dem Darm, sagt auch so mancher Gastroenterologe.
Der Gesundheit nicht eben zuträglich ist dagegen der zum Teil sehr hohe Fettgehalt der Aufstriche und Pasten: Mit 20 bis 30 Gramm Fett je 100 Gramm liegen sie zwar weit unter dem Fettgehalt der Butter, doch für die Cholesterinwerte ist das dennoch keine allzu gute Nachricht. Zudem wird fast immer Sonnenblumenöl verarbeitet, was Produktbezeichnungen wie „Aufstrich Toscana“ oder „Mediterrane Pastete“ nur bedingt gerecht wird, denn diese Begriffe suggerieren die Verwendung von Olivenöl.
Gemüsegehalt meist enttäuschend gering
Der Gemüsegehalt ist bei vielen vegetarischen Aufstrichen kaum wahrnehmbar. In einem Veggie-Produkt, das per Etikett mit „Sonnengereifte Tomaten“ Kaufimpulse setzen will, erwartet der gesundheitsbewusste Genießer sicherlich mehr als 4 Prozent der roten Frucht. Doch es gibt durchaus auch Gemüseaufstriche mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent Karotte, Paprika und Co. – man muss sie nur suchen. Sehr empfehlenswert ist der Blick auf die Zutatenliste. Der Haupt-Inhaltsstoff steht ganz oben, dann geht’s der Reihe nach bergab.
Auch die Nährwerttabelle gibt Auskunft, wie gesund die Produkte wirklich ist. Zutaten wie Tofu und Kidneybohnen sorgen oftmals für einen recht hohen Gehalt an pflanzlichem Eiweiß von rund 10 Prozent, gut für Vegetarier und Veganer. Auch der Salzgehalt verdient Beachtung: Manchmal ist er mit 1,5 Gramm ziemlich hoch und dem Herz-Kreislauf-System nicht eben zuträglich. Doch es finden sich auch salzarme Produkte.
Sehr erfreulich bei fast allen vegetarischen und veganen Brotaufstrichen ist der Preis. Auch wirklich gut schmeckende Pasten, Cremes und Aufstriche kosten nicht die Welt, sondern zwischen knapp einem und zwei Euro je 100 Gramm.
Leckere Alternative: Vegetarische Brotaufstriche selbst herstellen
Alles in allem sind gekaufte Aufstriche nicht per se gesund oder ungesund. Genaues Hinschauen lohnt sich. Alternativ bietet es sich an, seine Brotaufstriche selbst herzustellen. Dafür gibt es etliche leckere Rezepte, es geht meist schnell und die Inhaltsstoffe sind bekannt.