Gesundes Gewicht
Vielen graut es davor, auf die Waage zu steigen. Dies ist nicht verwunderlich, denn bereits seit 2009 ist die Mehrzahl der Menschen in Deutschland übergewichtig. Bei Männern beträgt der Anteil sogar 67 %. Zeit, etwas zu unternehmen? Vielleicht, denn ein hoher Körperfettanteil trägt zur Entstehung verschiedener Krankheiten bei. Oft beginnt alles mit einem Reflux, den ein Gastroenterologe diagnostizieren kann. Später lagert sich das Fettgewebe nicht nur unter der Haut an – auch innere Organe wie etwa die Leber werden betroffen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Übergewicht die Lebenserwartung deutlich senkt.
Was ist eigentlich ein gesundes Gewicht?
Jeder hat einen unterschiedlichen Blick auf den eigenen Körper. Was dem einen dramatisch erscheint, ist für den anderen nicht der Rede Wert. Deshalb sollte man sich auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung verlassen. Beliebt ist der „Body Mass Index“ (BMI) als Kennzahl. Dieser beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße. Ab einem BMI von 25 gilt man als übergewichtig. Das Problem hierbei ist jedoch, dass Muskelmasse und Knochendichte nicht mit einbezogen werden. „Ich hab bloß schwere Knochen!“, ist tatsächlich nicht in jedem Fall eine schlechte Ausrede, um den eigenen Kugelbauch zu rechtfertigen. Wer regelmäßig im Fitnessstudio trainieren geht, der baut Muskeln auf. Diese wiegen wesentlich mehr als Fett, wenn man beide Gewebearten in Relation zu ihrem Volumen setzt.
Was ist eine gute Alternative zum BMI?
Fett sammelt sich im Gros an der Hüfte. Deshalb wurde die „Waist-to-Height-Ratio“ entwickelt. Dabei wird der Hüftumgang genommen und durch die Körpergröße geteilt. Das Ergebnis sollte dabei nicht über 0,5 liegen. Wer nur seine Taille misst, der kann sich an den Zahlen 102 cm (Männer) bzw. 88 cm (Frauen) orientieren. Eine weitere Methode besteht darin, mit einer Fettmesszange (Caliper) den Körperfettanteil zu messen. Je nach Alter und Geschlecht sind unterschiedliche Richtwerte ausgegeben. Generell sollte der Körperfettanteil aber nicht über 29 liegen.
Ungesundes Gewicht kann auf Krankheiten verweisen!
Bei schneller und unerklärlicher Gewichtszunahme sollte man in jedem Fall einen Arzt befragen. So kann etwa eine Schilddrüsenunterfunktion Stoffwechselprozesse verlangsamen und Fettleibigkeit begünstigen. Ebenso problematisch ist es, wenn man an Untergewicht leidet. Neben Essstörungen können die Ursachen aber auch im Körperlichen zu finden sein. Jeder zweite Krebspatient leidet an der „Tumorkachexie“, einem rapiden Abbau von Fett- und Muskelmasse.
Denkbar ist aber auch, dass sich die Bakterien in einem ungesunden Mischverhältnis angesiedelt haben. In diesem Fall spricht man von einer Dysbiose des Darms. Neuste Forschungen weisen darauf hin, dass die Darmflora einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser Körpergewicht besitzt!