Bitter – Verdauungshelfer aus der Küche
Zur Unterstützung der Darmgesundheit finden sich die unterschiedlichsten Ansätze, von probiotischen Joghurts über eine ballaststoffreiche Ernährung bis hin zur regelmäßigen Bewegung. Eine weitere unkomplizierte Gruppe von Verdauungshelfern zeichnet sich durch ihren bitteren Geschmack aus und findet sich in praktisch jeder Pflanze.
Sind alle Bitterstoffe gesund?
Unter den Bitterstoffen wird zwischen genießbaren und ungenießbaren oder sogar giftigen unterschieden. So gibt es z.B. unter den Alkaloiden giftige Bitterstoffe, die sich unter anderem in Nachtschattengewächsen finden. Die Abneigung gegen Bitterstoffe ist angeboren und schützt uns vor dem Verzehr von ungenießbaren Pflanzen. So reagieren besonders Kinder noch stark ablehnend auf bittere Speisen, mit dem Alter lässt diese Abneigung jedoch nach.
Gesunde Bitterstoffe finden sich in zahlreichen Gemüsesorten, mit denen wir bei einer ausgewogenen Ernährung sehr oft in Berührung kommen. Aber auch Zitrusfrüchte, Nüsse und ganz typische Küchenkräuter enthalten die kleinen gesunden Helfer. Das Beste daran – die guten Bitterstoffe bleiben auch bei einer starken Erhitzung während der Zubereitung erhalten.
Positiver Effekt auf die Darmgesundheit
Durch die vielfältigen Einflüsse auf unser Verdauungssystem sind Bitterstoffe in der traditionellen Pflanzenheilkunde bereits lange als fleißige Verdauungshelfer bekannt. Sie sollen den Appetit auf Süßes verringern, eine gesunde Darmflora fördern, den Cholesterinspiegel senken und damit sogar beim Abnehmen helfen. Bereits im Mund kommt es zu verstärktem Speichelfluss, während im Magen die Magensäureausschüttung angekurbelt wird. Auch Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase reagieren nach der Aufnahme von bitteren Speisen mit der Ausschüttung von Verdauungsenzymen, wovon letztendlich der Darm profitiert.
Auch wenn der genaue Wirkmechanismus von Bitterstoffen auf den Darm noch nicht vollends aufgeschlüsselt ist, gibt es seitens der Forschung deutliche Hinweise auf bestimmte positive Effekte. Durch Gastroenterologen bestätigt ist beispielsweise die krampflösende Wirkung auf die Darmmuskulatur, was zu einer verbesserten Darmaktivität führt. Bitterstoffe stimulieren zudem die Ausschüttung von Verdauungssäften, die wichtig für die Aufspaltung der Nahrung sind. Hierdurch werden wiederum Nährstoffe von der Darmwand besser aufgenommen und Giftstoffe schneller ausgeschieden. Durch den optimierten Verdauungsprozess können Blähungen und Völlegefühl reduziert sowie einem Reizdarm vorgebeugt werden. Forschungsergebnisse aus Deutschland zeigen sogar, dass aus Wermut gewonnene Bitterstoffe zu einer Linderung von Symptomen der Darmerkrankung Morbus Crohn beitragen können.
Folgende Lebensmittel mit hohem Bitterstoffgehalt dürfen also häufiger den Weg in unsere Küche finden:
Obst:
Mandarine
Grapefruit
Pomelo
Zitrone
Gemüse:
Endivie
Rucola
Brokkoli
Chicorée
Rosenkohl
Grünkohl
Aubergine
Artischocke
Radieschen
Spinat
Sellerie
Mangold
Gewürze und Wildkräuter:
Basilikum
Senf
Estragon
Rosmarin
Zimt
Kümmel
Brennnessel
Pfefferminze
Schafgarbe
Wermut