Atemtherapie – mit Übungen entspannen
Alltagsstress, Überarbeitet-Sein, Schnelllebigkeit oder Zeitdruck? Alles auf einmal vielleicht? In gestressten Situationen bekommt man schnell einmal den Rat: „Erstmal tief durchatmen“ oder bekommt zu hören: „Augen zu und dreimal tief ein- und ausatmen, dann schaut die Welt schon anders aus“. Mit ein paar geschickten Tricks und dem richtigen Knowhow sind diese Tipps eigentlich genau das Richtige.
Mit Atmen zur Entspannung
Ist unser Körper unser Instrument, so ist die richtige Atmung eine entspannte und schöne Melodie. Wem diese Beschreibung zu blumig ist, der kann sich das wie folgt vorstellen: Mit der Atmung transportieren wir die Luft, die uns am Leben hält, in den Körper. Dementsprechend nimmt natürlich die Qualität unserer Atmung auch Einfluss auf die Qualität unseres Lebens. Eine flache Kurzatmigkeit unterstützt oder steigert gar unser Stresslevel nur noch. Der körperliche Zustand, den man durch die Atmung wesentlich beeinflussen kann, bestärkt auch unseren mentalen Zustand, egal ob positiv oder negativ. Entspannung äußert sich immerhin ebenso mental als auch physisch. Entspannung kann man mit der richtigen, ruhigen und tiefen Atmung sehr einfach erreichen. Dazu braucht man auch nichts weiter als den eigenen Körper, frische Luft und eine kleine Anleitung.
Atemübungen für jede Gelegenheit
Was kann durch Atemübungen generell erreicht werden?
Vorweg: Grundgerüst jeder entspannenden Atemübung ist es, möglichst lange und tief durch die Nase ein- und über ebenjene oder den Mund langsam wieder auszuatmen. Dies hat körperlich den Effekt, dass die Herzfrequenz etwas verlangsamt wird, der Blutdruck sich leicht senkt und man Anspannungen langsam löst. Dieser kurze Moment mit den einhergehenden körperlichen Beruhigungen sorgen dafür, dass man sich gelassener und ruhiger fühlt. Die folgenden drei kurzen Übungen sind unkompliziert und man kann sie überall zwischendurch praktizieren (dazu einfach bestenfalls an ein offenes Fenster, auf den Balkon oder anderweitig in die frische Luft stellen):
Übung 1: Muskelwerk
Für Menschen, die Yoga-Erfahrung haben, gehören Atemübungen zum Standardprogramm. Hat man aber noch nichts in dieser Richtung gemacht, kann es anfangs schwer sein, mit Atemübungen den gewollten Effekt zu erzielen. Deshalb eignet sich das „Muskelwerk“ perfekt als Einsteigerübung. Dazu sollte man jeden spürbaren Muskel beim tiefen Einatmen durch die Nase anspannen und festmachen. Beim Ausatmen mit dem Mund löst man diese Anspannung und fühlt sich sofort erleichtert.
Übung 2: Mitzählen
Das Zählen hat eine Art Mantra-Wirkung, deshalb wird uns auch geraten, Schäfchen zu zählen beim Einschlafen. Auch bei Atemübungen kann das Mitzählen für eine saubere Ausführung hilfreich sein. Dazu zählt man beispielsweise fünf Sekunden beim Einatmen und versucht, die doppelte Anzahl an Sekunden – hier wären dies zehn Sekunden – auszuatmen. Beide Male atmet man mit der Nase tief ein und aus.
Übung 3: Meeresluft und Pusteblume
Ist man im Urlaub am Meer oder einem See angekommen, atmet man doch meist genüsslich tief die herrliche frische Luft als erstes ein und fühlt sich dadurch automatisch entspannt, oder? Bei dieser Übung muss man nichts beachten, sondern sich einfach nur etwas Schönes vorstellen: Beim Einatmen denkt man an einen beliebten Duft (wie Meeresluft oder die frische Luft in einem Wald) und inhaliert diesen regelrecht. Beim Ausatmen mit dem Mund stellt man sich dahingehen vor, in eine dicke und dichte Pusteblume zu blasen.