Blutzucker senken durch Atemübungen und Yoga
Bei Diabetes Typ II besteht im Körper eine Insulinresistenz. Dadurch wird das vorhandene Insulin nicht verwertet und die Bauchspeicheldrüse stellt mehr und mehr des Hormons her. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Eine der Hauptursachen von Diabetes Typ II ist neben falschen Ernährungsgewohnheiten Stress. Stresshormone beeinflussen nämlich den Transport von Glukose in die Blutbahn und führen dadurch zu höheren Blutzuckerwerten.
Über 28 Studien zwischen 1993 und 2022 belegen, dass ein achtsamkeitsbasierter Stressabbau, zu dem auch Yoga- und Atemübungen gehören, nachhaltig den Blutzuckerspiegel senken kann.
Welche Übungen sind empfehlenswert?
Besonders die Wechselatmung (Nadi Shodhan Pranayama) und Kapal Bhati Pranayama (Atemübung für eine glänzende Stirn) helfen dabei, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren und Stress abzubauen.
Der Sonnengruß (Surya Namaskar) soll besonders beim Abnehmen helfen und dadurch auch einen Diabetes Typ II verbessern. Auch der Diamantsitz (Vajrasana), der Schulterstand (Sarvangasana), der Pflug (Halasana), der tanzende Shiva (Natrajasana), der Bogen (Dhanurasana), die Vorwärtsbeuge im Sitzen (Paschimottanasana) und der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) können hilfreich sein.
Neben der Entspannung bei entsprechenden Übungen ist die Bewegung an sich eine gute Unterstützung für den Körper. So wird die Durchblutung verbessert, Verspannungen werden gelindert, die Beweglichkeit erhöht und Stresshormone im Körper werden abgebaut. Die Reduzierung der Stresshormone wirkt sich wiederum positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.
Der Darm und Yoga
Bei Diabetes mellitus Typ II kann ein Gastroenterologe oft feststellen, dass die Magenentleerung und Beweglichkeit der Darmmuskeln gestört ist. Hierzu kann ein Gastroenterologe viele verschiedene Diagnosemöglichkeiten nutzen, um den Darm genauer zu untersuchen, vor allem wenn der Blutzuckerspiegel stark schwankt.
Neben einer medikamentösen Therapie zur Symptomlinderung und Optimierung der Blutzuckereinstellung können auch Yoga- und Atemübungen helfen, die Symptome zu lindern. Viele Übungen – wie die Kobra (Bhujangasana), der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) oder der Bogen (Dhanurasana) – sowie eine tiefe Bauchatmung massieren den Unterleib und unterstützen den Körper dabei, die Aufnahmefähigkeit und Beweglichkeit des Darms zu erhöhen. Zudem wird die Durchblutung verbessert.
Auch bei Magen-Darm-Problemen sind Stresshormone häufig Mitverursacher von unangenehmen Symptomen, weshalb sich ein achtsamkeitsbasierter Stressabbau mit Yoga- und Atemübungen lohnen kann. Im Gegensatz zu vielen Medikamenten werden Leber und Niere durch Yoga- und Atemübungen nicht belastet, sondern die Entgiftung dieser Organe verbessert. Möglicherweise können durch eine regelmäßige Übungspraxis langfristig sogar Medikamente reduziert werden, um einen optimal eingestellten Blutzuckerspiegel zu erhalten.
Yoga- und Atemübungen sind eine gute Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie, um das Wohlbefinden zu verbessern und den Blutzuckerspiegel nachhaltig zu senken.