Lactoseintoleranz – wie kann der Internist helfen?

Nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten leiden viele Menschen unter Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Die Ursache hierfür kann eine sogenannte Laktoseintoleranz im Darm sein. Dies tritt auf, wenn der Darm Milchzucker, also die Laktose, nicht oder nur noch in kleinen Mengen verträgt. Eine Ernährungsumstellung ist in diesem Fall oft unerlässlich.

Bevor die Ernährung grundlegend geändert wird, ist es daher ratsam, dass zunächst einmal die richtige Diagnose gestellt wird, vor allem wenn es sich um Personen mit erhöhtem Kalziumbedarf handelt, wie beispielsweise Kinder und Jugendliche. Dabei kann ein Internist, genauer gesagt ein Gastroenterologe, helfen.

Wie der Gastroenterologe bei Laktoseintoleranz helfen kann
Zunächst einmal stellt der Internist fest, ob es sich um eine primäre oder eine sekundäre Milchsäure Unverträglichkeit handelt. Die primäre Form ist genetisch bedingt und hat zur Folge, dass der Dünndarm das Enzym Lactase nicht mehr oder nur unzureichend produziert. Die sekundäre Form der Laktoseintoleranz ist eine Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen im Dünndarm, wie zum Beispiel Zöliakie, Morbus Crohn oder parasitäre Krankheiten.

Um eine Milchsäure Unverträglichkeit festzustellen, führt der Gastroenterologe einen sogenannten Wasserstoff-Atemtest durch. Wenn im oberen Teil des Darms, also im Dünndarm, das Enzym Lactase nicht mehr produziert wird, gelangen die Milchzucker-Moleküle in den Dickdarm und werden dort von Bakterien vergärt. Dabei entsteht Wasserstoff, der im Test gemessen werden kann.

Diagnostiziert der Internist eine Laktoseunverträglichkeit, kann er beratend und unterstützend zur Seite stehen. Beispielsweise kann er den Patienten darüber informieren, welche Lebensmittel Laktose enthalten und daher vorerst gemieden werden sollten. Sobald Beschwerdefreiheit eintritt, können langsam Lebensmittel mit geringem Milchzuckergehalt eingeführt werden. Dazu zählen beispielsweise einige Käsesorten sowie Joghurt. Danach kann die Lactosezufuhr nach und nach erhöht werden, um herauszufinden, welche Lebensmittel in welcher Menge gut verträglich sind. Hierbei kann der Internist die Führung eines Ernährungstagebuches empfehlen.

In Ausnahmesituationen kann der Internist Lactasetabletten verschreiben. Mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche laktosefreie Lebensmittel zu kaufen. Auch hier kann der Arzt beratend zur Seite stehen.

Foto: Pixabay / Myriams-Fotos
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