Milchersatz – wie gesund sind vegane Drinks?
Mittlerweile existiert eine Vielzahl pflanzlicher Alternativen zu Milch – geeignet für Veganer, Personen mit Laktoseunverträglichkeit oder einfach nur Neugierige. Auch als Ersatz zur effektiveren Gewichtsreduktion werden einige von ihnen beworben. Zurecht? Wie gesund sind die Drinks in Wirklichkeit? Welche Vor- und welche Nachteile bergen sie?
Haferdrink
Haferdrinks werden aus Hafer hergestellt. Sofern dieser aus Deutschland kommt, ist die Produktion nachhaltiger als die von Vollmilch. Mit 40-45 Kalorien pro 100 ml weisen sie zudem bei ähnlichem Zuckergehalt einen geringeren Brennwert als mit ca. 64 Kalorien auf. Halbfette Milch hat etwa den gleichen Brennwert. Auch enthalten Haferdrinks einige Proteine – jedoch keine B-Vitamine und wenig Kalzium.
Reisdrink
Reisdrinks weisen eine ähnlich hohe Kalorienmenge wie Haferdrinks auf. Sie werden aus fermentiertem Reis hergestellt. Von Vorteil ist der relativ neutrale Geschmack und die sehr gute Verträglichkeit, auch bei empfindlichen Menschen. Weniger positiv sind der hohe Zuckergehalt und die sehr geringe Menge enthaltener Nährstoffe. Aber auch der Anteil an Zusatzstoffen wird oft kritisiert. Als alarmierend erwies sich eine Studie aus dem Jahr 2013, in der in einigen Proben hohe Arsenmengen nachgewiesen wurden.
Mandeldrink
Mandeldrinks sind einerseits aufgrund ihres milden Geschmacks, andererseits aber auch aufgrund ihres außergewöhnlich geringen Brennwerts von nur 13 Kalorien pro 100 ml beliebt. Allerdings trifft das nur auf die ungesüßte Variante zu – häufiger werden Drinks mit diversen Zusatzstoffen angeboten, darunter auch Zucker und Konservierungsstoffe. Das pflanzliche Getränk wird aus Mandeln hergestellt und genießt lange Tradition sowohl im Orient als auch Okzident. Ein Problem liegt in der Gewinnung, da Mandeln zumeist aus Südkalifornien kommen und für einen Mandeldrink erhebliche Transportwege in Kauf genommen werden müssen.
Sojadrink
Die bekannteste und lange Zeit beliebteste Milch-Alternative besteht aus Soja. Von Vorteil ist der hohe Eiweißgehalt, der dem von Kuhmilch in nichts nachsteht. Sie enthält jedoch auch ca. 54 Kalorien auf 100 ml. Das größere Problem besteht im Anbau der Pflanzen. Der überwiegende Teil der Sojabohnen ist genmanipuliert, zudem werden für den Anbau in einigen Ländern Regenwälder gerodet.
Fazit
Aus diätischen Gründen kann ein zeitweiliger Umstieg auf vegane Drinks durchaus Sinn machen, da die meisten Alternativen weniger Kalorien enthalten als normale Kuhmilch. Allerdings hat das auch seinen Preis: Der Gehalt an Kalzium ist geringer, B-Vitamine sind nicht vorhanden – beides essenziell für den Körper. Wer also eine längerfristige Umstellung plant, sollte für eine ausgewogene Nährstoffversorgung sorgen, denn die Auswirkungen eines Mangels stellen sich oft erst Jahre später ein. Zudem ist wichtig, auf die genauen Inhaltsstoffe zu achten: Viele Drinks enthalten eine lange Liste teils fragwürdiger Zusatzstoffe.