Milchprodukte – wie gut sind sie für den Körper und Darm?

Milch gilt seit Jahrhunderten als gesundes Lebensmittel und wird in den Werbespots entsprechend dargestellt. Milch enthält sehr viele Nährstoffe, die Kindern im Wachstum helfen sollen. Mütter geben Milch um ihren Nachwuchs gesund zu versorgen. In letzter Zeit gab es auch immer mehr Gegenwind für den weißen Muntermacher, weil er angeblich Krebs fördern soll. Ein Gastroenterologe kann dazu sicherlich mehr erzählen.

Die einst so gesunde Milch geriet in letzter Zeit immer wieder in Verruf. Sie sei kein sinnvolles Nahrungsmittel, sondern könne sich negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Für Babys von Säugetieren sei Milch geeignet, weil sie wachstumsfördernde Stoffe in sich trage. Diese Stoffe, die insbesondere in der Kuhmilch enthalten sind, sollen bei Erwachsenen Krebs auslösen können. Einige Experten sind aus diesem Grund bereits auf Hafer- oder Mandelmilch umgestiegen, weil diese die potentiell gefährlichen Stoffe nicht enthalten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine entsprechende Auswertung der vorliegenden Ergebnisse in Auftrag gegeben und bekam keine endgültige Antwort.

Studien in Bezug auf Ernährung gelten als fehleranfällig und zeigen in der Regel keine zusammenhängenden Ursachen auf. Es werden keine exakten Mengen gemessen, sondern Fragebögen an die Teilnehmer ausgegeben. Die Wenigsten können sich an ihren Milchkonsum im letzten Monat oder im letzten Jahr erinnern, sodass die Daten eine hohe Fehlerquote aufweisen. Ein Gastroenterologe wird den Patienten nach seiner Ernährung befragen, aber als gesichert gelten die Antworten nicht.

Die Studien im Bereich Ernährung werden oft von den Herstellern mitfinanziert, deshalb könnten die Ergebnisse beeinflusst werden. Die Wissenschaftler sprechen häufig im Konjunktiv, weil die Datenlage sehr trüb ist und sie keine falsche Aussage treffen möchten. In einer Fachzeitschrift erschien kürzlich ein Artikel über die positiven Eigenschaften der Milch, beispielsweise eine geringere Chance an Diabetes zu erkranken und ein geringeres Infarktrisiko. Die Studie wurde von einem Verband von Herstellern finanziert, deshalb ist die Aussagekraft umstritten. Eine andere Studie belegt, dass durch den Milchkonsum weniger Menschen an Herzkrankheiten sterben, aber niemand betrachtet die Studie als verlässlich. Zwischen der Befragung und dem Tod der Menschen liegen oft zehn Jahre oder mehr und in dieser Zeit haben die Ernährungsgewohnheiten sich möglicherweise schon verändert.

Die Datenlage auf Seiten der Milchgegner sieht nicht besser aus. Die Wachstumsfaktoren der Milch regen die Zellen zum Wachstum an, dadurch könnte das menschliche Gleichgewicht gestört werden. Tumore könnten durch diese Stoffe gefördert werden, aber so genau weiß das niemand. Oft werden die möglichen Gefahren als gesicherte Informationen dargestellt, damit Aufmerksamkeit generiert werden kann.

Foto: Pixabay / congerdesign
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