Shisha-Rauchen – gesundheitliche Gefahr oder doch ein harmloser Trend?
Das Shisha-Rauchen wird bei Jugendlichen immer beliebter. Die weltliche Prävalenz des täglichen Wasserpfeifenrauchens wird auf 100 Millionen geschätzt. Häufig wird angenommen, dass das Rauchen einer Shisha harmloser ist, als der Konsum von Zigaretten und somit nicht mit gesundheitlichen Gefahren verbunden ist.
Doch Studien haben die Aufnahme von Kohlenmonoxid, Nikotin, Blei und Teer sowie Karzinogene während des Shisha-Rauchens nachgewiesen. Jene korrelieren stark mit gesundheitsschädlichen Auswirkungen. Faktoren, die den Shisha-Trend begünstigen, sind das angenehme Aroma sowie die reduzierte Härte des Tabaks. Das Zusammensein in Cafés oder Bars fördert den Konsum.
Die akuten und langfristigen Folgen des Wasserpfeifen-Rauchens untersuchte eine Gruppe von Forschern. Eingeschlossen wurden dabei Männer und Frauen. Es wurde herausgefunden, dass das Rauchen einer Shisha mit erhöhter Herzfrequenz und gestörter Lungenfunktion einhergeht. Auch ein steigendes Infektionsrisiko für Herpes oder Hepatitis (durch ein geteiltes Mundstück) ist nachzuweisen. CO-Vergiftungen sowie erhöhter Blutdruck kommen vor. Komplikationen sind Emphyseme, chronische Bronchitis und koronare Herzkrankheit. Der Genuss einer Shisha kann Magen-, Lungen- und Speisenröhrenkrebs begünstigen. Männliche Konsumenten hatten ein 2,5-fach erhöhtes Krebstodesrisikos gegenüber den Nicht-Shisha-Rauchern.
Im direkten Vergleich zwischen Shisha und Zigaretten wird beim Konsum einer Wasserpfeife (ca. 1 Stunde; etwa 100 Züge/Teilnehmer) ungefähr 500 ml Rauch inhaliert. Verglichen mit der Zigarette (ca.12 Zügen à 50 ml in wenigen Minuten) entspricht dies also einem Rauchvolumen von 100 Zigaretten. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Stunde Shisha-Rauchen genauso schädlich wie 100 Zigaretten ist. Die Menge des aufgenommenen Nikotins ist entscheidend. Es können auch die Cotinin-Mengen verglichen werden (Nikotin wird im Körper verstoffwechselt, wodurch Cotinin entsteht). Wird täglich eine Shisha geraucht, entspricht der Cotiningehalt im Urin dem Genuss von zehn Zigaretten. Beim Shisha- und Zigarettenkonsum gilt das Nikotin als Auslöser der Abhängigkeit.
Am stärksten wirkt sich das Shisha-Rauchen auf das Herz-Kreislauf- und Atmungssystems aus.
Studien wiesen auf das erhöhte Risiko für Mortalität und Morbidität durch das Wasserpfeifenrauchen hin.
Shisha-Rauchen schadet – deswegen sollte man damit aufhören.
(IM;CAS) (El-Yaatari M, et al. Tob Control 2015); (Haas et al. 2018) – Text: Prof. Dr.med. C.A. Schneider, Köln