Sitzende Tätigkeiten: Sind diese gut für unseren Körper?

Sitzende Tätigkeit gefährden die Gesundheit. Jeder Gastroenterologe bestätigt, dass sie den Magen und den Darm extrem belasten. Darüber hinaus schaden sie auch dem Rücken, dem Herzen, dem Blutkreislauf und dem Insulinstoffwechsel. Menschen mit andauernder sitzender Tätigkeit haben ein höheres Diabetes- und Krebsrisiko: Besonders Darmkrebs, aber auch Lungen- und Gebärmutterhalskrebs drohen.

Hilft Bewegung während der sitzenden Tätigkeit?

In einem gewissen Umfang durchaus, jedoch ist sie kein Allheilmittel. Eine Studie an der Universität Regensburg wies nach, dass das Krebsrisiko auch bei körperlicher Bewegung als Ausgleich zum Sitzen bestehen bleibt. Die Autorin Daniela Schmid stellte fest, dass körperlich Aktivität das Ergebnis der Studie prinzipiell nicht beeinflusste. Dieses lautet: Sitzen ist für die Gesundheit ein ähnlicher Risikofaktor wie Rauchen.

Wie viel sitzen wir eigentlich?

Erwachsene sitzen ~50 – 60 % ihrer gesamten Tageszeit ab. Es gibt Berufsgruppen, deren Angehörige deutlich länger pro Tag sitzen, nämlich unter anderem Fernfahrer und Freiberufler, die ausschließlich online im Homeoffice arbeiten. Aufgrund geringer Honorare und damit der notgedrungen sehr langen Arbeitszeiten (bis zu 14 Stunden täglich) sitzen sie faktisch nur. Zwischenzeitlich fahren auch die Computerarbeiter gelegentlich mit dem Auto oder einem öffentlichen Verkehrsmittel – und sitzen wiederum dabei. Auch essen mögen sie nicht gern im Stehen. Diese Lebenform ist extrem gefährlich.

Was sagt der Gastroenterologe zum Sitzen?

Der Gastroenterologe wird darauf verweisen, dass besonders die Haltung ein Problem beim Sitzen ist. Wir sitzen ja selten direkt aufrecht, sondern oft nach vorn zum Bildschirm oder zum Papier auf dem Schreibtisch geneigt. Das belastet sowohl den Rücken als auch den Magen und den Darm. Beide Organe wehren sich mit schweren Verdauungsproblemen, die sich meistens zunächst durch starke Blähungen bemerkbar machen. Wer nun eigentlich keine blähenden Lebensmittel zu sich genommen hat und dennoch darunter leidet, sei gewarnt: Der Magen und der Darm senden ihre Signale aus. Sie benötigen eine aufrechte Haltung und Bewegung, um ihre Arbeit ordentlich verrichten zu können. Vor allem die Peristaltik der Darmmuskulatur funktioniert bei andauerndem Sitzen nicht mehr richtig. Damit wird die aufgenommene Nahrung nicht mehr vollständig durch den Magen-Darm-Trakt befördert und somit auch nicht richtig verdaut. Die Verdauungsprobleme werden sich voraussichtlich fortsetzen. Auf die Blähungen folgen meistens Verstopfungen, seltener auch Durchfall.

Was lässt sich unternehmen?

Die sitzende Tätigkeit muss generell reduziert werden. Zwischenzeitliche Gymnastik (vor allem Rumpfbeuge und Sit-ups) hilft auch, ist aber laut Regensburger Studie nicht der alleinseligmachende Ausweg. Gegen zu langes Sitzen hilft zum Beispiel ein Stehpult, das es auch verstellbar gibt. Es kann in höherwertiger Ausführung sogar bis auf Sitzhöhe abgesenkt werden: Dann können Sie bei der Arbeit mit nur einem Handgriff die Arbeitsfläche so verstellen, dass Sie abwechselnd stehen und sitzen.

Foto: Pixabay / geralt
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