Untersuchungen beim Internisten am Beispiel der gastroösophagealen Refluxkrankheit
Als Internisten werden in Deutschland Fachärzte für Innere Medizin bezeichnet. Ihr weitreichendes und vielseitiges Fachgebiet umfasst Maßnahmen zur Vorbeugung, Erkennung und Therapie von zahlreichen Erkrankungen. Mit Fug und Recht gilt ein Internist als Allround-Mediziner, der größere Zusammenhänge im Körper erkennt. Entsprechend breit gefächert sind auch die Untersuchungsmethoden. Das folgende Beispiel stammt aus der Gastroenterologie. Dieses Teilgebiet der Inneren Medizin befasst sich mit den Erkrankungen von Magen und Darm.
Sodbrennen und Reflux – häufige Probleme in der internistischen Praxis
Rund ein Viertel aller Menschen in westlichen Ländern ist mindestens einmal im Monat von Sodbrennen betroffen. Zumeist liegt die Ursache an einem übermäßigen Alkoholgenuss oder üppigen Speisen. Wenn die Symptome nur gelegentlich auftreten, besteht kein Grund zur Sorge. Eine Änderung der Ess- und Trinkgewohnheiten führt in der Regel dazu, dass auch das Sodbrennen verschwindet. Kommt es trotzdem immer wieder zu einem unangenehmen Aufstoßen, kann eine Rückflusskrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit) dahinterstecken. Dann wird es höchste Zeit, einen Internisten aufzusuchen.
Während der Anamnese erfragt der Gastroenterologe sämtliche auftretenden Beschwerden. Zu den Symptomen der Refluxkrankheit zählen:
- saures Aufstoßen (Regurgitation)
- Brennen und Druckgefühl hinter dem Brustbein
- Schluckbeschwerden
- Druck im Oberbauch
- Übelkeit
- Mundgeruch, unangenehmer Geschmack im Mund
- Husten, Heiserkeit
- Atembeschwerden
Dahinter verbirgt sich oft eine eingeschränkte Funktion (Insuffizienz) des Schließmuskels am Mageneingang, der die Bezeichnung Ösophagussphinkter trägt. Durch den Reflux gelangen Magensäure und Mageninhalt in die Speiseröhre und rufen dort andauernde Reizungen und Verätzungen der Schleimhaut hervor. Als Folge kann es zu bösartigen Entartungen kommen.
Welche Untersuchungen führt der Gastroenterologe durch?
Nach dem Anamnesegespräch nimmt der Internist eine körperliche Untersuchung vor. Um die Diagnose Refluxkrankheit stellen zu können, ist eine weiterführende Abklärung erforderlich.
Dazu gehört unter anderem:
- eine Magen- und Speiseröhrenspiegelung
- 24-Stunden-pH-Metrie, um den Rückfluss der Magensäure nachzuweisen
- Speiseröhrendruckmessung
- Impedanz-Messung zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit von Magen- und Speiseröhrenschleimhaut
- Radiologische Begleituntersuchungen (Röntgen mit Kontrastmittel)
Die anschließende Therapie richtet sich nach dem zugrunde liegenden Befund sowie den Beschwerden des Patienten. In leichteren Fällen kommt eine medikamentöse Behandlung infrage. Bei einer ausgeprägten Insuffizienz des Ösophagussphinkters ist eine Fundoplikatio die Methode der Wahl. Es handelt sich dabei um eine minimalinvasive Operation (Schlüssellochchirurgie), bei der Teile der Magenwand als Manschette um das untere Ende der Speiseröhre gelegt und vernäht werden. Die Manschette verhindert zuverlässig den Rückfluss des Mageninhalts.