Verstopfung in den Wechseljahren: Tipps & Selbsttest

Verdauungsprobleme in den Wechseljahren sind keine Seltenheit, da der weibliche Körper in dieser Zeit vielen Veränderungen ausgesetzt ist. Ein Gastroenterologe ist dann der Arzt der Wahl, um sich Rat zu suchen. 

Finden Sie aber zunächst mit folgendem Test heraus, ob die Anzeichen einer Verstopfung auf Sie zutreffen:

Selbsttest zu Verstopfungen

Beantworten Sie diese drei Fragen hinsichtlich ihrer momentanen Situation.

  1. Hat Ihr Stuhl eine harte Konsistenz?
  2. Haben Sie weniger als dreimal in der Woche Stuhlgang?
  3. Müssen Sie dabei stark pressen, um den Stuhl aus dem Darm zu entlassen?

Haben Sie diese Fragen mit Ja beantwortet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie unter einer Verstopfung leiden.
Mehrere Faktoren der Wechseljahre können für dieses Krankheitszeichen verantwortlich sein:

Entstehung von Verstopfungen in den Wechseljahren

Vor allem die hormonelle Umstellung ist für die Verdauungsstörungen in den Wechseljahren verantwortlich:
Das weibliche Sexualhormon Östrogen sorgt dafür, dass Cortisol ausgeschüttet wird und dessen Spiegel infolgedessen niedrig bleibt. Sinkt der Östrogenspiegel in den Wechseljahren, steigt das Cortisol an. Das wiederum verlängert die Wirksamkeit des Stresshormons Adrenalin, was zu einer Verlangsamung der Darmtätigkeit und Verstopfung führt.
Zusätzlich sinkt das Progesteron, was eine Entspannung der Muskulatur auslöst. Die Bewegung der Darmmuskeln lässt nach und der Verdauungsbrei dickt ein.
Hinzukommt, dass die Wechseljahre häufig mit einer Veränderung der Darmflora einhergehen. Dadurch verändert sich die Balance der Darmbakterien, was ebenfalls Verdauungsbeschwerden auslöst.

Natürliche Hausmittel, die den Darm entlasten

Ein altbewährtes Mittel, mit dem Sie Verdauungsbeschwerden behandeln, sind Leinsamen. Sie beinhalten sogenannte Schleimstoffe, die in Verbindung mit Flüssigkeit aufquellen. Dadurch dehnt sich die Darmwand aus, was die Verdauung anregt. Essen Sie circa drei Esslöffel geschrotete Leinsamen mit Joghurt oder Haferbrei.
Um Verstopfungen zu bekämpfen, hilft auch Sauerkraut. Es enthält Milchsäurebakterien, die zu einer gesunden Darmflora beitragen.

Weitere Tipps gegen Verdauungsstörungen

Trinken Sie viel Flüssigkeit. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee am Tag führen zu einem weichen Stuhl und verhindern unangenehme Verstopfungen.
Ein weiterer Tipp ist, seine Mahlzeiten in einer ruhigen Atmosphäre einzunehmen. Schalten Sie Handy und Fernseher aus und konzentrieren Sie sich auf jeden Bissen. Durch langsames Kauen werden die Speisen im Mund vorverdaut und der Darm effektiv entlastet.
Um Ihre Verdauung so richtig in Schwung zu bringen, sollten Sie außerdem regelmäßig Sport machen. Sich dreimal wöchentlich für circa 30 Minuten zu bewegen, verbessert die Durchblutung der Darmmuskulatur und somit die Darmtätigkeit.

Foto: Pixabay / silviarita
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