Wie gesund ist eigentlich Fleisch?
Fleisch enthält einige wichtige Nährstoffe und wird deshalb seit Urzeiten vom Menschen verzehrt. Manch ein Gastroenterologe sagt, zu viel Fleisch könne zu Krankheiten führen, außerdem ist seine Umweltbilanz schlecht.
Fleisch galt über Jahrzehnte hinweg als gesunder Spender der Lebensenergie und wurde von der Fleischindustrie entsprechend beworben. Es konnte sich aber längst nicht jeder Mensch täglich Fleisch leisten, deshalb war es ein Statussymbol. Heute sorgt das tierische Produkt eher für negative Schlagzeilen, denn es soll für Gicht, Krebs und andere Krankheiten verantwortlich sein. Es gibt immer wieder Skandale um Gammelfleisch. In der Tiermast werden viele Medikamente eingesetzt, diese belasten die Umwelt und vermutlich auch den Körper des Menschen, sagt ein Gastroenterologe. Der Fleischkonsum ist kaum zurückgegangen, weil das Fleisch immer günstiger wird.
Fleisch ist ein wichtiger Eiweißlieferant und bringt weitere Nährstoffe wie beispielsweise Vitamin B, Eisen, Selen und Zink mit. Das Muskelfleisch besteht zu rund 22 Prozent aus Proteinen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Fleisch enthält heute in der Regel wenig Fett, weil die meisten Verbraucher das möchten. Der Anteil der gesättigten Fettsäuren liegt unter 50 Prozent und Rindfleisch weißt sogar ein besonders gutes Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren auf.
In Europa und den USA wurden große Studien durchgeführt, bei denen bis zu 500.000 Menschen teilgenommen haben. Die Studien zeigten auf, dass ein hoher Fleischkonsum das Risiko für Darmkrebs und andere Krebsarten, Herzkrankheiten und Diabetes erhöht. Besonders ungesund ist gesalzenes, geräuchertes, gepökeltes oder anderes verarbeitetes Fleisch, weil dieses mit vielen Zusatzstoffen in Geschmack und Aussehen optimiert wird. Falls das Fleisch in Kunststoff verpackt ist, schlagen sich die Weichmacher ebenfalls darauf nieder. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Konsum von 300 bis 600 Gramm pro Woche.
Fleisch schadet sogar den Menschen, die es nicht konsumieren. Geflügelfarmen setzen eine Menge Keime frei, die für den Menschen schädlich sein können. Gülle wird auf den Feldern und Wiesen verteilt, so gelangen die Hormone und Antibiotika, welche die Tiere zum Wachstum bekommen, ins Grundwasser und damit auch ins Trinkwasser der Menschen. Ein Leben ohne Fleisch ist grundsätzlich möglich. Obst und Gemüse rücken dann ins Zentrum der Ernährung, sie enthalten eine Vielzahl an Mineralien und Vitaminen. Der Verzicht auf das geliebte Fleisch fällt zu Beginn sicherlich schwer, aber die vegetarische Ernährung hält genug Vielfalt bereit. Die im Fleisch enthaltenen Nährstoffe kommen auch im Gemüse vor, es besteht also keine Gefahr der Mangelernährung.