Wie Infekte den Blutzuckerspiegel beeinflussen
Laut der Deutschen Diabetes-Hilfe sind in Deutschland aktuell rund 11 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, weitaus am häufigsten vom Typ 2. Diabetes bedeutet, dass der Körper aufgrund unzureichender Insulinproduktion (beim Typ 1) respektive einer entwickelten Insulinresistenz (beim Typ 2) den Blutzuckerspiegel nicht richtig regulieren kann.
Ist dies der Fall, führt der Zuckerüberschuss im Körper (Hyperglykämie) zu gesundheitlichen Problemen, wenn der Diabetes nicht behandelt wird. Menschen, die an dieser chronischen Stoffwechselkrankheit leiden, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Zudem kann eine Infektion durch unterschiedliche Erreger den Blutzuckerspiegel zusätzlich erhöhen und zu Komplikationen führen.
Wird das Immunsystem gegen schädliche Keime aktiv, kommt es im Körper zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen, wie Cortisol, Adrenalin und Glukagon. Diese wiederum lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen, um den erhöhten Energiebedarf der Abwehrkräfte decken zu können. In einer zuckerreichen Umgebung fühlen sich allerdings auch schädliche Bakterien sehr wohl und können sich gut vermehren. Es entsteht also ein richtiger Teufelskreis.
Besonders häufig bei Menschen mit Diabetes sind folgende Infektionen:
• Pilzinfektionen im Nasen- und Rachenraum. Sie betreffen fast ausschließlich Diabetes-Patienten.
• Harnwegsinfekte. Ein schlecht eingestellter Diabetes begünstigt Infektionen mit Bakterien wie Escherichia coli, Klebsiella, Enterococcus und Candida.
• Hautinfektionen. Vor allem an den Füßen sind Menschen mit Diabetes besonders anfällig für Wunden und somit für Infektionen (diabetischer Fuß). Die Diabetes-Erkrankung kann zu Schädigungen der Nerven führen (Neuropathien). Dies beeinträchtigt das Schmerzempfinden und Verletzungen werden oft nicht wahrgenommen.
Infektionen vorbeugen
Diabetespatienten müssen also besonders gut auf ihre Gesundheit achten und ihr Infektionsrisiko minimieren. Vor allem gilt es, den Blutzuckerspiegel mittels Glukose- und HbA1c-Tests gut im Auge zu behalten. Bei starken Unregelmäßigkeiten sollte ein Diabetologe zurate gezogen werden. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, das Immunsystem fit zu halten. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und genügend Schlaf. Besonders wichtig sind zudem Hygienemaßnahmen, wie Hände regelmäßig zu waschen und zu desinfizieren, in die Armbeuge zu niesen etc.
Die Füße dürfen ebenfalls nicht vergessen werden.
Diese sollten täglich untersucht werden und nur in sauberen Socken und Schuhen stecken. Medikamente müssen genau nach Verordnung des Arztes bzw. des Diabetologen eingenommen werden. Niemals sollten Menschen mit Diabetes ihren Insulinpen an andere weitergeben.
Vor vielen Krankheiten kann man sich durch eine Impfung schützen. Es lohnt sich also, den Impfpass zu kontrollieren und Impfungen gegebenenfalls nachzuholen oder aufzufrischen.